34/23 – Der Feind in deinem Wohnzimmer

Werte Damen und Herren,

ich freue mich ungemein, dass ihr mir als Leser, trotz längerer Pause, erhalten geblieben seid. Dank etlicher Nachfragen und (halb ernst gemeinter) Beschwerden geht’s jetzt schließlich doch wieder weiter. Besonderer Dank gilt an dieser Stelle einem Leser, der sich nun voller Liebe und Zuneigung um das neue Zuhause der Steinwüste kümmert, mir die Zugangsdaten gegeben hat und mich nun final unter Druck setzt, dieses Investment auch mit neuen Beiträgen zu honorieren.
Das Design der Website ist mit dem ersten Beitrag vermutlich noch nicht ausgereift, ich bitte hier um Nachsicht, die Seite wird irgendwann noch bisschen hübscher.
Inhaltlich wird sich nicht viel ändern, ich bin immer noch wütend, unsachlich und emotional und der Hinweis, sich doch bitte selbstständig aus anderen Quellen zu informieren, bleibt bestehen.

Zum Einstieg werden wir diese Woche noch nicht komplett mit Tagespolitik einsteigen, hier brauch ich selber wieder bisschen Vorbereitung, sondern nehmen uns ein Thema vor, dass ich schon einige Jahre auf der Agenda habe. Kurze Vorwarnung, es wird wieder gescheit steinig werden.

Der Sommer hat uns ja mittlerweile mit voller Wucht getroffen und der Stadt Phoenix (Arizona/USA) ist es unlängst gelungen, mehrere Hitzerekorde an einem Tag zu brechen. „Dienstag sei der 19. Tag in Folge gewesen, an dem die Temperatur in der Stadt auf mindestens 110 Grad Fahrenheit […] stieg…“ [1] (wer es nicht kennt, Fahrenheit ist so ne Meme-Einheit, die seit Mitte des 19. Jhd. nur noch in irgendwelchen Drittweltländern (z.B. Bahamas, Liberia oder den USA [2]) Anwendung findet). Es geht also im weitesten Sinne um den Klimawandel. Den kann man zwar sicher immer noch leugnen, dann kann man aber auch direkt aufhören, diesen Beitrag weiter zu lesen.

In den letzten Jahren haben wir ja einiges dazu gelernt.
Autofahren ist schlecht fürs Klima, Kreuzfahrten sind böse, man kann auf Fleisch verzichten oder, wie Wirtschaftsminister Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), einfach mal kürzer duschen. [3]
An jeder Ecke heult irgendjemand rum, weil irgendwas wieder verteuert, oder wie im Fall von Gasheizungen, beinahe verboten wurde. Dabei gibt es Möglichkeiten, die niemanden etwas kosten.
Man schafft sich einfach kein gottverdammtes Haustier an!
Ihr meint so ein Fellknäuel fällt da nicht so ins Gewicht? Ein Professor aus den Staaten hat das mal näher untersucht: „Die rund 163 Millionen Hunde und Katzen in den USA konsumieren jährlich so viele Kalorien wie die gesamte Bevölkerung Frankreichs – oder wie 60 Millionen Amerikaner. Hätten alle US-Hunde und -Katzen ein eigenes Land, läge dies in einer Rangliste der größten Fleischkonsumenten an fünfter Stelle – hinter Russland, Brasilien, den USA und China, wie Okin berichtet.“ [4] Hier möge man beachten, dass allein die paar amerikanischen Flohkugeln beim Fleischkonsum noch vor Indien mit 1,4 Milliarden Einwohnern liegen.
Jetzt kenn ich persönlich niemanden der dauerhaft in den Staaten lebt oder eine Millionen Hunde hält, aber man kanns ja auch mal runterbrechen.
„Im Laufe seines gesamten Lebens verursacht ein durchschnittlicher Haushund 8,2 Tonnen an CO2-Emissionen. ‚Das entspricht dem Treibhausgas-Ausstoß von 72.800 mit einem Auto gefahrenen Kilometern oder den Emissionen, die bei 13 Hin- und Rückflügen von Berlin nach Barcelona freigesetzt werden‘, erklären die Forscher.“ [5]
Aber so ein Hund ist ja auch was tolles, immerhin kann er bellen oder stinken, manchmal sogar beides gleichzeitig. Und ne Katze? Immerhin schafft es die gemeine Hauskatze nach 3600 Jahren der Domestizierung sich selbstständig sauber zu halten und sie ist flauschig. Aber wenn’s darum geht, kauft euch doch ein gottverdammtes Kissen!

Letzten Sommer gaben in einer Umfrage 32% der Deutschen an „…den Klimawandel aktuell zu ihren drei größten Sorgen zu zählen.“ [6] Gleichzeitig lässt sich Folgendes bei geo finden: „Die Zahl der Hunde hat sich in Deutschland innerhalb von 20 Jahren mehr als verdoppelt [Angabe bezieht sich auf 2020] … Im Zuge der Pandemie, als vor allem in Lockdown-Zeiten vermehrt Haustiere angeschafft wurden, könnten es noch einmal merklich mehr geworden sein.“ [7]

Ja, da geht einem ja richtig das Herz auf.

In der Energiebilanz ist jetzt wahrscheinlich noch nicht mal der erzeugte Traffic drin, um irgendwelche niedlichen Hunde- und Katzenvideos zu verschicken.
Schon mal über Alternativen nachgedacht?

Wie wäre es mit nem Backstein?

Ein Backstein hat nix mit nem Hund zu tun? Na, ich weiß ja nicht.
Liegt in der Gegend rum und verbraucht Platz – Check
Gibt es in mehreren Farben / Größen / Sorten – Check
Ich bin nicht mehr so alleine – Check
Jemand wartet auf mich, wenn ich Abends nach Hause komme – Check
Hält Einbrecher und Diebe ab – Check
Wärmt mich – Na gut, den Stein muss ich vorher in die Sonne oder den Ofen legen…

Oder für bisschen mehr Interaktion, ein Tamagotchi. Soll auch toll sein.

Wenn’s nun aber unbedingt ein Haustier sein muss, wie wäre es mit Fischen? 50 Fische erzeugen zusammen nur ein Zehntel der Treibhausgase eines Hundes (berechnet über 1 Jahr). [8]
Mit denen kann man so schlecht interagieren? Die Filmreihe Sharknado sollte euch vom Gegenteil überzeugen.

So, genug zum Klima, kurz noch bisschen Orgakram.
Auf der Website gibt’s jetzt ne Messagebox, wo ihr gern Themenvorschläge, Feedback oder Weisheiten hinterlassen könnt. Weder Namensangabe noch Registrierung sind erforderlich, ich tracke auch keine IP-Adressen, fühlt euch also frei.
Gastbeiträge können gern unverbindlich eingereicht werden.
Steinwüste zum Hören – Ich überlege, die Steinwüste auch zum Hören anzubieten. Dazu muss die natürlich vorher jemand einsprechen. Da ich nur über mein eigenes zartes Stimmchen verfüge, ich dieses Format aber gern paritätisch anbieten möchte, braucht es hier noch eine Sprecherin, wenn sich da jemand für interessiert, meldet euch gern. Die Sprachbeiträge werden auf der Website jeweils nur für die aktuelle Ausgabe bereitgestellt, ihr könnt euren eigenen generierten Content natürlich uneingeschränkt selbst weiterverwerten.

 

 

Abschließend, wie gewohnt, die Weisheit zum Sonntag:

„Erinnerungen sind schön, aber erst durch das Vergessen werden sie erträglich.“

 

 

Für Krone und Kommunismus!

 

 

[1] https://www.zeit.de/wissen/2023-07/hitze-phoenix-rekorde-usa-wetter
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Grad_Fahrenheit
[3] https://www.welt.de/politik/deutschland/article239541123/Robert-Habeck-Meine-Duschzeit-habe-ich-deutlich-verkuerzt.html
[4] https://www.scinexx.de/news/geowissen/umweltsuender-hund-und-katze/
[5] https://www.scinexx.de/news/biowissen/die-oekobilanz-eines-hundes/
[6] https://www.focus.de/politik/umfrage-zeigt-die-deutschen-haben-wieder-mehr-angst-vor-dem-klimawandel_id_141789373.html
[7] https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/klimabilanz-von-haustieren–eine-tonne-co2-pro-jahr-und-hund-31568480.html
[8] https://www.gasag.de/magazin/nachhaltig/co2-fussabdruck-haustiere

 

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